
Nikolaus Gedicht
Als Kind, vor vielen Jahren,
fand der Nikolaus bei uns Platz.
Sein „Hohoho“ klang streng,
wir erstarrten, sangen brav,
dann gab’s ein kleines Geschenk.
Die Jahre zogen vorbei,
die Welt dreht sich weiter nun.
Ein Hauch von Güte weht,
doch anders als damals, kaum spürbar.
Keine Spielzeuge mehr,
stattdessen Waffen, schwer.
Kein Fußball, kein Spiel,
denn Bewegung? Zu gefährlich.
Keine sanften Melodien,
nur Lärm, Techno, grell.
Selbst an Heiligabend
dröhnt die Bassline hell.
Nicht adrett, nicht glatt,
der Bart voller Döner-Fett.
Geschenke? Selten geworden,
gespart wird jetzt, ganz nett.
Jährlich kommt er noch,
der Nikolaus mit Knecht.
Doch es dauert nicht mehr lang,
ihm wird übel, er vergeht.
|